Bhaktapur – die Stadt der Frommen
Reisezeitraum: Jänner 2017
Meine Seelenreise hat begonnen. Ich wollte Spirit und Lebensfreude und bin gelandet in einem kleinen Ort namens Bhaktapur im Kathmandutal. Nur 14 km von Kathmandu entfernt, hat mich der Charme dieses kleinen Ortes gleich in den Bann gezogen. Zahlreiche mittelalterliche Gebäude, mehr als 40 Tempel und der königliche Palast der 55 Fenster, alles Sehenswürdigkeiten, die man durch das Goldene Tor betritt.
Unbefestigte Straßen und Gassen, die immer wieder zu Plätzen mit Tempel münden. Straßennamen und Wegweiser sucht man hier vergeblich. Sobald man die Hauptstraße gefunden hat, findet man auch seinen Weg. Überall herrscht rege Bautätigkeit, da nach dem großen Erdbeben 2015 viel zerstört wurde. Jetzt wird Stein für Stein wieder aufgebaut. Mischmaschinen vermischen Zement mit Wasser, Ziegel werden aneinandergereiht und neue Häuser entstehen. Links und rechts der Straßen bieten Händler ihre selbstgestrickten Waren, Kupfer- und Metallgegenstände und jede Menge Stoffe und Kleidung an. Dazwischen gibt es fahrende Händler, die Essen zubereiten oder frisches saisonales Obst verkaufen. Ein Shop braucht hier nicht mehr als 2 m² groß zu sein, wobei die Eingangstüren, im besten Fall etwas höher als 1,5 Meter sind. Hin und wieder schlängelt sich ein Moped oder ein kleiner Lastwagen durch die unebenen Straßen. An das Hupen gewöhnt man sich, doch die Nepalesen bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Bei Einbruch der Nacht werden die Waren vom Straßenstaub befreit und Nichtverkauftes wird wieder in den kleinen Läden für den nächsten Tag verstaut. Nepalesen glauben, dass es Glück bringt früh aufzustehen und mit der Arbeit zu beginnen. Somit ist bei Sonnenaufgang mehr los auf den Straßen als um 20 Uhr abends.
Die Menschen hier haben auf den ersten europäischen Blick nicht viel – sind uns aber mit ihrer zufriedenen Lebensweise, ihrer Gastfreundschaft, der gehörigen Portion Mut und ihrem Lächeln haushoch überlegen.